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Unterdessen kamen ismaelitische Kaufleute mit ihren Kameelen aus dem Gebirge dahergezogen. Da sprach Inda zu seinen Brdern: Was hilft es uns, wenn wir unfern Bruder umbringen? Es ist besser, da wir ihn verkaufen, er ist doch unser Bruder." Und sie zogen ihn wieder aus der Cifterne und verkauften ihn an die ismaelitifchen Kaufleute. Joseph weinte und flehete; aber da half nichts, die fremden Männer nahmen ihn mit sich nach Aegypten. Die Brder aber tunkten den Rock des Joseph in das Blut eines geschlachteten Ziegenbockes, schickten ihn so dem Vater und lieen ihm sagen: Diesen Rock haben wir gefunden, siehe, ob es der Rock deines Sohnes ist." Jakob kannte ihn sogleich und schrie vor Schmerz laut auf: Ja, es ist der Rock meines Sohnes, ein wildes Thier hat meinen Joseph gefressen!" Er zerri seine Kleider (da war ein Zeichen der hchsten Trauer bei den Israeliten) und weinte unaufhrlich um seinen Sohn. Seine brigen Kinder kamen, ihn zu trsten;, aber fr ihn war kein Trost mehr. ,Ich," seufzete er, vor Jammer werde ich bald zu meinem . Sohne in's Grab Hinunterfinken."
Die Jsmaeliten verkauften den Joseph an Putiphar, einen vornehmen Aegyptier. Joseph diente seinem Herrn treu und redlich, und darum war auch Gott stets mit ihm. Putiphar gewann den Jngling sehr lieb. Einst aber wollte das bse Weib des Putiphar ihn zu einer Snde verfhren. Joseph aber sprach: Wie kann ich dieses Uebel thun und gegen meinen Gott sndigen!" Sie wollte ihm beim Mantel festhalten. Er aber lie den Mantel im Stich und floh davon. Das bse Weib verklagte ihn nun bei ihrem Manne, als habe der fremde Jngling sie zum Bsen verfhren wollen, und damit er ihr um fo eher glaubte, zeigte sie ihm den Mantel. Da ward der Herr zornig und lie ihn augenblicklich in's Gefngni werfen. Aber Gott war mit ihm und lie ihn Gnade finden vor dem Kerkermeister. Dieser bergab ihm die Aufsicht der alle Gefangenen. Unter diesen war auch der Bcker und Mundschenk
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Jakob Joseph Joseph_an_Putiphar Joseph Joseph
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Handel gewannen. Letzteres ist wohl das Wahrscheinlichere. Dieser Bernstein, Elektron genannt, wurde damals der Selten-heit wegen dem Golde gleichgeschtzt. Die Phnizier verarbei-teten ihn zu Halsketten, Armbndern und andern Schmuck-fachen. So durchkreuzten ihre Schiffe die Meere nach allen Richtungen und kehrten reichbeladen zurck.
29. Erfindungen der Phnizier.
Die Handelsgegenstnde der Phnizier bestanden aber nicht blo in fremden Waaren, die sie zusammenbrachten und um-setzten; in ihren Stdten selbst herrschte der grte und leb-hasteste Gewerbflei. Unter ihren Fabriken stand die Frberei, besonders in Purpur, oben an. Sie selbst waren die Erfinder des Purpurs. Ein Schferhund, so geht die Sage, hatte am Meeresftrande nahe bei der Stadt Tyrus Purpurschnecken zerbissen und kam mit hochrother Schnauze zu seinem Herrn zurck. Dieser meinte, sein Hund sei verwundet und wischte ihm mit Wolle das vermeintliche Blut ab. Zu seinem Erstau-nen fand er nicht die geringste Verwundung, die Wolle aber schn und glnzend roth gefrbt. Neugierig folgte er der Spur seines Hundes und entdeckte nun, da die vom Meere an die lyrische Kste ausgeworfenen Schnecken einen solchen rothfr-benden Saft enthielten. Dieser tyrische Purpur, befon-ders der hochrothe und violette, wurde in Kurzem so berhmt, da er fr die grte Kostbarkeit galt, mit welcher sich nur Könige und die reichsten Leute schmcken konnten. So lesen wir beim Evangelisten Lukas, wo von dem reichen Manne die Rede ist: Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur." Und weil die Frbung bei den Phniziern durch" gehends in die Wolle geschah, so mute die Weberei mit der Frberei in genauer Verbindung stehen. *)
*) Jetzt ist die kostbarste rothe Farbe die Schar lach frbe au5 Cochenillwrmern. Purpur kennt man nicht mehr.
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206
Lsten schwelgten, in der ppigsten Pracht einhergingen, erschien er selbst in rhrender Einfachheit, nur in einen schlichten Man-tel gehllt: selbst im Winter ging er oft mit bloen Fen. Er a und trank nur das Aller gewhnlichste und blieb bei einfacher Kost dauerhaft gesund, selbst zur Zeit der Pest. Sein Grundsatz war: Nichts bedrfen ist gttlich, und am wenigsten bedrfen der Gottheit am nchsten. Einst beklagte sich ein vor-nehmer Athener bei ihm, da es doch erstaunlich kostbar sei, in Athen zu leben. Er rechnete ihm vor, wie theuer der Purpur die feinen Weine und andere Kostbarkeiten seien. Sokrates ging mit ihm in verschiedene Lden, wo Lebensmittel verkauft wurden. Mehl und Oliven kosteten wenig. Dann fhrte er ihn in einen Laden, wo gewhnliches Tuch zur Kleidung uw einen sehr geringen Preis zu haben war. Siehe," sagte er dann, ich finde es ganz wohlfeil in Athen!"
Ein anderer beschwerte sich bei ihm der die Mhseligkeit ten einer Fureise, die er gemacht hatte. Hat dir dein Sklave folgen knnen?" fragte Sokrates. Gewi!" Trug er etwas?" Ein groes Bndel!" Der war wohl recht mde?" 0 nein, ich konnte ihn sogleich wieder mit einem Auftrage weiter schicken!" Siehe," sagte Sokrates, du hast vor deinem Sklaven Vorzge des Glckes; er hat vor dir Vorzge der Natur. Du bist reich und frei, aber schwach und weichlich; er ist arm und leibeigen, aber gesund und stark. Sage selbst, wer der Glcklichere ist!"
Ein junger Freund des Sokrates, mit Namen Antisthe^ nes, wollte ihn in der Gleichgltigkeit gegen uere Gter noch bertreffen. Um recht viel Aufsehen zu machen, trug er einen alten durchlcherten Mantel. Freund! Freund!" rief ihm Sokrates lchelnd zu, durch die Lcher deines Mantels schimmert berall deine Eitelkeit hervor."
Bei einer so einfachen Lebensart blieb Sokrates stets heiter und vergngt. Kein Vorfall konnte seine Seelenruhe stren-
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380
und bsen Geister; so wild und furchtbar war ihr Aeueres. Sie waren klein und dick, mit einem fetten fleischigen Halse, mit breiten Schultern utib einem bermig dicken Kopfe, aus welchem kleine Maulwurfsaugen wild hervorguckten. Den klei-nett Knaben ritzten sie frhe die Wangen, das Hervorkeimen der Haare zu hindern, auf da sie als Männer bartlos blie-ben. Sie trugen leinene Kittel, auch Pelze von Waldmusen, und die Beine umwickelten sie mit Bocksfellen. Ihre Speisen erforderten kein Feuer, kein Gewrz. Sie lebten von den Wurzeln wilder Kruter, oder von rohem Fleische, welches sie wie einen Sattel auf das Pferd legten, es mrbe ritten und dann verzehrten. Huser vermieden sie wie Grber; sie hatten selbst keine mit Schilf bedeckten Htten. Umherschweifend dur) Wlder, gewhnten sie sich von der ersten Kindheit an ;N* Ertragung der Klte, des Hungers und des Durstes. 2lnf hlichen aber ausdauernden Pferden waren sie wie angeheftet lm Tage und bei Nacht. Sie aen und tranken, kauften und verkauften zu Pferbe, pnb pflegten auch auf dem kurzen Halse beffelben zu schlafen. Zu Pferbe hielten sie sogar ihre ffet' lichen Berathungen. Krieg war ihre grte Lust. Unerschrocken fochten sie, wenngleich ohne Plan, mit dem Sbel in der einen und einer Schlinge in der anberen Hand, die sie der den Reiter sowohl als Fugnger warfen, um sie mit sich fortzn' schleppen. Dem Zuge der Männer folgten ihre schn:utzige^ ungestalteten Kinder auf zahllosen Karren nach. Zur Abivehr dieses furchtbaren Volkes wrbe zu der Zeit, als Hannibal in Italien die Rmer schreckte, eine vierhunbert und fnfzig Stun den lange Mauer von den Chinesen aufgefhrt.
Theils von den Chinesen gebrngt, theils durch innere Stammfehben entzweiet, wanberten die Hunnen um das Jahr 375 nach Chr. ans ihren Steppenlnbern und stieen, westlich vorbringenb, auf die Alanen. Diese bebeckten bamals wit ihren Heerben und Gezeiten die Ebene zwischen der Wolga und dem Don. Unfhig, dem Anbrange der Hunnen 811
i
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Tod oder Sklaverei herbei. Er kennt keine andere, als rauhe, ungestme Vergngen, den Taumel berauschender Getrnke und kriegerischer Tnze. Bei reichlicherem Fange ist er unmig im Gensse und berlt sich dann einer trgen Ruhe, bei welcher die Krfte der Seele unausgebildet bleiben. Eine vllige Verwilderung, wie wir sie zum Theile noch jetzt in manchen Gegenden der brigen Erdtheile finden, ist die notwendige Folge einer solchen Lebensart.
An der Ostkfte Australiens z. B. gingen die Neger frher ganz nackt. Der einzige Putz ihres schwarzen Krpers war eine Malerei mit rother Thonerde. Sollte es aber recht vornehm sein, so malten sie weie Ringe um die Augen und weie Streifen in verschiedenen Richtungen der den ganzen Krper, steckten auch wohl einen Knochen oder ein Hlzchen durch die Nase. Kleidungsstcke, die ihnen die Europer aus Mitleid anboten, nahmen sie zwar an und Mhen sie verwundert von allen Seiten; dann aber warfen sie diese hastig wieder weg. Den Krper zu bedecken hielten sie fr hchst unanstndig. In Mexiko rieben manche ihren Krper mit wildem Honig ein und beklebten ihn dann der und der mit Papageienfedern. In diesem sonderbaren Putze tanzten sie jubelnd umher und flgen auch wohl gern mit den anderen Vgeln zum Himmel auf. Gegen nchtliche Ueberflle wilder Thiere suchten sie wohl Schutz auf hohen Bumen. Dort fetzten sie sich auf einem breiten Aste nieder und schliefen so in grner Laube ruhig und sicher, mitten zwischen den bunten Vgeln, die umher auf den Zweigen saen, während darunter die wilden Thiere brllend vorbergingen. Auf der Halbinsel Labrador, die im nrdlichen Amerika an der Hudsonsbai liegt, herrschte die grausame Sitte, da der Sohn mit eigener Hand seinen alten schwachen Vater tdtete, sobald dieser an der Jagd nicht mehr Theil nehmen konnte. Er hielt das sogar fr den grten Liebesdienst, und unbegreiflich war es ihm, wie der Europer so etwas gr auf am finden konnte. Ja man hat Menschen getroffen, die
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Extrahierte Ortsnamen: Australiens Mexiko Amerika Hudsonsbai
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Zu einem neuen Versuche der Rache und Rettung. Fnfzehn Jahre lang wthete dieser Krieg. Sieg und Verlust wechselten aus beiden Seiten. Schon verzagten die bedrngten Spartaner, als sie durch die erhabenen Schlachtgesnge des Atheners Tyr-tus, den sie auf Befehl des Orakels zum Anfhrer gewhlt halten, von Neuem zum Kampfe und Siege begeistert wurden. Auch viele Verbndete verlieen die Sache der Messenier und gingen zu den Spartanern der. Dennoch zagte Aristomenes nicht. Elf Jahre lang vertheidigte der messenische Held ritter-lich die Bergfeste Eira, und als diese endlich durch den Ver-wth der Verbndeten fiel, stellte er sich an die Spitze seiner noch briggebliebenen Truppen, nahm Weiber, Greise und Kinder in die Mitte und bahnte sich einen Weg mitten durch den Feind, der es nicht wagte, den Zug der Verzweifelten an-zugreifen. Sie verlieen den he:mathlichen Boden, auf welchem ihnen das kostbarste Gut, die Freiheit, nicht beschieden war, und gingen zur See, um sich unter einem anderen Himmel ein neues Vaterland zu suchen. Viele kamen nach Sicilien und lieen uch in der Stadt Zankle nieder, die von ihnen den Na-men Messene (jetzt Messina) erhielt. Alle im Lande zurck-gebliebenen Messenier wurden von den Spartanern zu dem traurigen Schicksale der Heloten verurtheilt, blieben aber auch jetzt noch ihren Ueberwindern immerdar gefhrlich.
Sparta's Obergewalt in Griechenland. Durch den glcklichen Ausgang dieses Krieges wurde Sparta der mchtigste und angesehenste Staat im Peloponnes. Auch auf brige Griechenland dehnte es sein Ansehen aus, und es gewann eine Art von Vorrang vor allen brigen Staaten, den man mit einem griechischen Worte Hegemonie, d. i. Ober-anfhrung, nennt. Die Leitung der Angelegenheiten bei ge-meinsamen Unternehmungen und die Oberanfhrung des ver-Kndeten Heeres waren eben so natrliche als gewhnliche Fol-' gen dieser Hegemonie. Erst während der Perserkriege verlor Sparta diese Hegemonie an Athen.
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Name Gau" hat sich noch in manchen Gegenden bis auf bte> sen Tag erhalten, z. B. Rheingau, Thnrgau, Aargau, Breisgau.
Die so getrennten Hfe waren aber wieder durch die Rechte der Gastfreundschaft, die bei keinem Volke hher geschtzt wur-den, auf das Engste mit einander verbunden. Freundlich wurde der Fremde, wer er auch war, in die Htte aufgenommen und erquickt. Jeder gab, was er hatte. War der Vorrath verzehrt, so wurde der, welcher noch so eoe.c Wirth mar, der Begleiter seines Gastfreundes, und ungeladen traten beide in das nchste beste Haus. Nicht zufrieden, den Gast bewirlhet zu haben, schenkte man ihm gutmthig beim Abschiede, was er wnschte, eben so unbefangen von ihm fordernd, was matt mochte.
Unbekannt mit allen das Leben verschnernden Knsten nhr-ten sich unsere Vorfahren nur armselig von der Viehzucht und Jagd, zum Theil auch vom Ackerbau. Jagend durchstreiften sie Berg und Thal, umhangen mit den Fellen wilder Thiers, den Siegeszeichen ihrer Jagden. Das Leben in der freien Natur bei natrlicher einfacher Kost, strkte ihre Glieder und lie ihre Krper zu einer solchen Flle der Gre und Krast hervor-blhen, da die anderen Völker den Niesenbau staunend be-wunderten. Schon vor ihrem drohenden Blicke und ihrer Don-nerstimme erschraken selbst die kriegerfahrenen Rmer und muten erst das Auge an den Anblick der frchterlichen Menschen ge-wohnen, bevor sie es wagten, mit ihnen zu streiten. Breit und gewlbt war ihre Brust, blau und voll kampfmuthigeu Feuers ihr Auge, goldgelb ihr Haar, das bei einigen Stmmen in langen Locken die Schultern hinabflo, bei anderen in einem Knoten auf dem Scheitel zusammengebunden, wie ein Helmbusch drohend emporragte. Rmer und Rmerinnen schtzten das deutsche Haar so hoch, da sie es hufig kauften und sich damit schmckten.
Der Eltern Kraft ging auch auf die Kinder der. Halb-nackt, bis zur Mannbarkeit, wuchs der Knabe ohne alle Erzie-hung heran. Hufiges Baden in Flssen zu jeder Jahreszeit
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I
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zwar zu Paderborn. Alle Sachsen waren zur Huldigung dorthin beschieden. Die Meisten erschienen auch und versprachen, Karl als ihren Oerherrn anzuerkennen, dagegen sollten sie ihre Gesetze und Freiheiten behalten. Auch hier lieen sich Viele taufen. Nur Wittekind, der gefhrlichste von Allen, erschien nicht; er war zu seinem Schwiegervater, dem Könige von Dnemark, entflohen.
19. Karl erobert die spanische Mark (778).
Der Reichstag zu Paderborn war einer der glnzendsten, die je gehalten worden. Hier erschien auch in Karl's Hoflager eine sonderbare Gesandtschaft, die auerordentliches Aufsehen erregte bei den Franken sowohl als Sachsen. Araber waren es in ihrer vaterlndischen Tracht, mit langen Kastans, und mit bunt-geschmckten Turbanen auf dem Kopfe. Sie kam aus Spanien. Hier war der Statthalter von Saragossa abgesetzt worden, und sprach nun den mchtigen Frankenknig um Hlfe an gegen seinen Unterdrcker, den Emir Abderrhaman I. Der fromme Karl vernahm in dem Hlferuf aus dem mohammedanischen Spanien den Ruf des Himmels selbst, das Kreuch Christi auch dort auszupflanzen. Dazu lockten jenseit des Gebirges so reizende Provinzen. Er brach daher im Jahr 778 an der Spitze seines Heeres auf und stieg mit unbeschreiblicher Anstrengung der die steilen Pyrenen in Spanien hinab. Er bemchtigte sich in kurzer Zeil der wichtigsten Städte und des ganzen Landstriches von dem Gebirge bis zum Ebro. Dieser Landstrich blieb von nun an unter dem Namen spanische Mark" ein Theil seines Reiches.
Auf dem Rckzge aber war er nicht so glcklich. Whrend sein H.er mit Beute beladen, zerstreut, langsam, in frhlicher Sorglosigkeit durch die engen Gebirgschluchteu von Roncesval-les daherzog, wurde der Nachtrab von den auflauernden Berg-bewohnern berfallen, beraubt und grtentheils niedergehauen. Hier fiel nebst vielen anderen Helden der berhmte Ritter Roland, dessen Heldenthaten von dem italienischen Dichter Ariosto (14741533) so schn besungen worden sind.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Roland Ariosto
208
von einzelnen Lndern und Stdten damaliger Zeit, die auf das genaueste bestimmen, wer Gold und Perlen, Silber, Sam-met und Seide tragen drfe oder nicht; wie lang die Schuh-schnbel und die Rcke sein drfen; wie viel monatlich ein Ade-liger, wie viel ein Brgerlicher verspielen, wie viel Schssel bei Hochzeiten ober Kindtaufen dieser oder jener Stand auf-setzen brfe u. s. w.
59. Der Bauernstand.
Der gedrckteste von allen war der Stand der Bauern. Sie waren Leibeigene ihrer Gutsherren und muten fr diese das Feld bauen. Das Joch, unter welchem sie seuszeten, wurde ihnen noch fhlbarer bei dem Anblicke der blhenden freien Städte in ihrer Nhe. Bei allen regte sich der Wunsch nach gleicher Freiheit und Selbstndigkeit. Viele entliefen deshalb ihren Guts-Herren und siedelten sich unter dem Schutze der Stadt auerhalb der Ringmauern und Pfhle derselben an. Man nannte sie deshalb Pfahlbrger oder Ausbrger. Wollte nun der Gutsherr seine ihm entronnenen Leibeigenen mit Gewalt wieder-holen, so hatte er es mit der ganzen Stadt zu thun. Dieses lehrte dem Gutsherrn kluge Migung gegen seine brigen Unter-gebenen. Aus Furcht, auch sie mchten ihm entlaufen, schenkte er ihnen lieber unter der Bedingung gewisser Dienste und nicht zu hoher jhrlicher Abgaben die Freiheit. Mancher Gntsherr mochte auch wohl durch die Erfahrung belehrt sein, da der Ann eines freien Mannes mehr vermge, als die Hnde vieler Skla-ven, und setzte deshalb seine Leibeigenen gegen gewisse Dienste in Freiheft. Auch scheukte sie ihnen wohl mancher Herr aus frommem Antriebe auf dem Sterbebette. So wirkten viele W fachen zusammen, diesen achtbaren Stand, die Hauptsttze des Staates, in Freiheit zu setzen. Jedoch den wohlthtigsten Einflu hatten hierauf die Kreuzzge. Denn nach der Bestinnnung des Papstes wurde jeder Leibeigene, der das Kreuz nahm, ein Freier-Taufende wurden es so. Und weil in dem fremden Erdtheile
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L Ii iiiijjmijiiiimiiiwi...,
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wurde der beste Fechter und beste Schwimmer. Ein Hauptver-gngen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest be-reiten wollte, wurde eine Treibjagd angestellt. Alles setzte sich zu Werde, und dann ging es unter dem Klange der Horner und dem Gebelle unzhliger Hunde int lrmenden Jubel hinaus in die Weite der Wlder, wo die Blthe der jungen Edelmnner sich dann durch Much und Geschicklichkeit einander zu bertreffen suchte. Karl, mitten unter ihnen, bestand manchen heien Kampf mit wilden Ebern, Bren und Auerochsen. Im Essen und Trinken war er sehr mig. Speitete er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schssel auf den Tisch. Ein Wildpretbraten, am Spiee vom Jger zur Tafel gebracht, war seine Lieblingsspeise. Sein Schlaf war nur kurz. Selbst des Nachts stand er mehr-ma!s von seinem Lager aus, nahm Schreibtafel und Griffel, um sich in der in seiner Jugend versumten Schreibkunst zu den, oder er betete, oder er stellte sich an's Fenster und betrachtete mit Ehrfurcht und Bewunderung den gestirnten Himmel. Eine so einfache Lebensweise erhhete die ohnehin so gewaltige Krper-kraft dieses Mannes, so da man feinen Geschichtschreibern wohl glauben darf, wenn sie erzählen, wie er mit leichter Mhe ein Hufeisen brach, ober mit seinem gewaltigen Schlachtschwerte einem Feinde den Kopf bis in die Tiefe spaltete und Lasten hob, die ein gewhnlicher Mann jetziger Zeit nicht von der Stelle rcken knnte.
Seine Kleidung war nach deutscher Art einfach. Er trug Gewnder, von der fleiigen Hand seiner Gemahlin verfertigt: Strmpfe und leinene Beinkleider, mit farbigen Bndern kreuzweise umwunden, ein leinenes Wams und darber einen ein-fachen Rock mit seidenem Streife, seltener einen kurzen Mantel von weier oder grner Farbe; aber stets hing ein groes Schwert mit goldenem Griffe und Wehrgehnge an seiner Seite. Nur an Reichstagen und hohen Festen erschien er in voller Majestt, mit einer goldenen von Diamanten strahlenden Krone auf dem Haupte, angethan mit einem lang herabhngenden Talare, mit goldenen Bienen besetzt.
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